MS ist nach Aussage von Neurologenverbänden und Medikamentenherstellern unheilbar. Die empfohlenen „immunmodulierenden“ Chemotherapien versprechen daher keinesfalls Heilung und auch keinen Stopp der Progression, sondern bestenfalls eine Verlangsamung des schubförmigen Verlaufs. Da dieser Verlauf indes nicht prognostizierbar ist, bleibt beim basistherapierten Patienten unklar, ob eine etwaige Krankheitsverlangsamung in seinem Fall „natürlich“ ist – oder auf das täglich eingenommene/gespritzte Medikament zurückzuführen. Betrachtet man die von den Herstellern gelieferten Studiendaten genauer, ergeben sich beispielhaft folgende Aussagen:
Wirksamkeit von Kortison bei MS-Schüben: 3 von 4 haben keinen Nutzen.
Für die Erstmanifestation der MS gilt, dass sechs Patienten behandelt werden müssen, damit ein Patient einen Nutzen von der Therapie hat, also innerhalb von zwei Jahren keinen zweiten Schub erleidet. Anders gesagt: 5 von 6 Patienten werden behandelt, ohne einen Nutzen durch die Therapie zu haben.
- Interferon: 91 von 100 Patienten haben keinen Nutzen von der Therapie.
- Copaxone: 93 von 100 Patienten haben keinen Nutzen von der Therapie.
- Fumarat: bei 9% der Behandelten (nahm) die Beeinträchtigung therapiebedingt nicht zu.
- Alemtuzumab: bei 3% der Behandelten (nahm) die Beeinträchtigung therapiebedingt nicht zu.
Diese Daten sind Ihrem Neurologen bekannt. Die *-Zitate oben stammen aus der 150seitigen Veröffentlichung „
“ der MS-Ambulanz des UKE Hamburg. (S. 28/35/41/50, die letzten beiden Zitate aus dem aktualisierten Anhang ohne Seitenzahlen).
Jedem Neuerkrankten ist das gründliche Studium dieser Veröffentlichung hiermit ans Herz gelegt, zur weiteren Besprechung des eigenen Vorgehens mit Neurologen und/oder Behandlern.
Was die Qualität der von der Pharmaindustrie selbst gelieferten Studien betrifft, die zu den oben genannten „Erfolgsaussichten“ führt, sei ebenfalls auf die Arbeit der UKE-Neurologen verwiesen (S. 18 ff).
Festgehalten sei hier aber abschließend zusätzlich, sicherheitshalber: „Daten zum Verlauf der MS beruhen immer auf Untersuchungen der Patienten, die sich in den (MS)-Zentren vorstellen. Viele Patienten mit sehr geringen Beschwerden stellen sich aber nie in Zentren vor. Insofern muss man davon ausgehen, dass die MS besser ist als ihr Ruf.“ (S. 11)
SB/lsms 02/2015