Aus zwei Gründen kann es sinnvoll sein Bogenschießen in den Übungsplan mit aufzunehmen: Zum einen, weil das Erlernen dieses einen präzisen, aber prinzipiell simplen Bewegungsablaufes etwas ganz neues für das Gehirn sein kann – und weil man seinem Gehirn genau so etwas anbieten kann, um es daran zu erinnern, dass es immer noch neue Dinge erlernen kann (siehe auch Neue Tricks). Oder auch andere, neue Vernetzungen.Zum anderen, weil für „zielorientierte“ Menschen das Bogenschießen einen entscheidenden Vorteil dem Qi Gong gegenüber hat. Sowohl beim Qi Gong als auch beim Bogenschießen geht es um präzise Atmung und einen immer gleichen Bewegungsablauf, den man selbst bei höchster Konzentration dummerweise nie millimetergenau wiederholen kann. Im Unterschied zum Qi Gong lässt man aber am Ende jedes Bogenschuss-Bewegungsablaufes nicht nur die Arme sinken, sondern auch einen Pfeil los und sieht 15 oder 20 Meter vor sich ein Ergebnis.Für Menschen, die im normalen Leben lieber Fußball spielen als joggen, ist also der Bogen eine schöne Brücke zur ausschließlichen Konzentration auf Atmung und simple Bewegungswiederholung. (Und versuchen Sie mal, nicht zu zielen. Sondern zu treffen).

© SB/lsms/Ludwig Verlag, München 2015, 04/2015