Magnesium schützt unsere Zellen vor überschüssigem Glutamat, das zu Überstimulation von Nervenverbindungen führen kann, sprich: zu Tics oder Spasmen. Liegt ein Magnesiummangel vor, sind zuckende Muskeln, „restless legs“ und schlechter Schlaf nicht weit, und liegen solche Symptome vor, sollte neben möglichst viel „Grünzeug“ (einer exzellenten Magnesiumquelle) bei Bedarf supplementiert werden. Funktionieren Ihre Nieren normal, können Sie täglich 200 bis 300 mg Magnesium zu sich nehmen, die Einnahme höherer Dosen sprechen Sie bitte vorher mit Ihrem Arzt oder Behandler ab. Moderate bis hohe Dosen Magnesium, insbesondere wenn als Bittersalz (Magnesiumsulfat), Magnesiumchlorid oder Magnesiumhydroxid eingenommen, können losen Stuhl verursachen, hochdosiertes Magnesium ist zudem mit einer reduzierten Kalziumabsorption verbunden (und umgekehrt), daher wird in der Regel ein Kombipräparat empfohlen. Die finanziell günstigste Form ist Magnesiumoxid, die für die Aufnahme im Körper günstigste Magnesiumglycinat. Magnesium kann zusammen mit Zink verabreicht werden. Über den zeitlichen Abstand zu anderen ggf. auf Ihrem Behandlungsplan stehenden Substanzen wie Chinolonen, Tetrazyklinen oder Natriumfluorid sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt der Apotheker.

WICHTIG: Ein normaler Magnesiumspiegel ist von entscheidender Bedeutung für den Vitamin D-Stoffwechsel, denn ohne ausreichendes Magnesiumreservoir ist die Vitamin D-Supplementation nahezu sinnlos. Die Messung des Magnesium-Blutwertes gehört unbedingt zu einer Mikronährstoffanalyse bei MS-Betroffenen.
Am Rande sei bemerkt, dass Magnesium, in homöopatischen Dosen eingenommen, manchem schnell und wirkungsvoll gegen „Tics“ hilft (die man natürlich auch unfreundlich „Spasmen“ nennen kann). Der Selbstversuch ist günstig, nebenwirkungsfrei und praktisch glaubensunabhängig, denn wenn drei sublingual aufgenommene Tabletten (entsprechend 15 Globuli) Magnesium phosphoricum D6 die Tics nicht binnen 15 Minuten komplett abstellen, können Sie den Versuch als gescheitert zu den Akten legen. Unternehmen sollten Sie ihn aber, denn wenn’s klappt, halten Sie zu Ihrer eigenen Überraschung eine neue, spottbillige Wunderwaffe gegen Ihre Zuckungen in den nun ruhigen Händen. (Und sollte es sich um einen Placeboeffekt handeln: Nehmen Sie den einfach dankbar mit, ohne weiter darüber nachzudenken.)

SB/lsms 01/2015