Das Antiskorbutvitamin Ascorbinsäure ist ein legendärer Radikalenfänger, aber konkrete Empfehlungen zur Einnahme fehlen trotz Linus Paulings legendärer Hardcore-Experimente (Pauling, Nobelpreisträger für Chemie, nahm 18 Gramm Vitamin C pro Tag ein – als Mittel gegen Krebs und Erkältungen). Trotz unklarer Studienlage finden sich aber unterm Strich gute Hinweise auf eine Stärkung des Immunsystems. Was eher gegen Vitamin C in der MS-Therapie spräche. Jedenfalls, sofern Sie eine der MS-Varianten erwischt haben, bei der das Immunsystem zu stark ist. In seiner natürlichen Form äußerst präsent ist das Vitamin C primär in Grünkohl und Kohlgemüse (sowie in Zitrusfrüchten), wird aber erst recht in synthetischer Form als Konservierungsstoff praktisch allem zugesetzt, was wir so zu uns nehmen.

Anders als manch anderes „Antioxidans“ scheint Vitamin C zumindest keinen Schaden anzurichten, denn Überdosen werden vom Körper (über die Nieren) wieder ausgeschieden. Wer sich also an die generellen Ernährungsempfehlungen für MS-Kranke hält, braucht nichts oder nur wenig „zuzufüttern“, denn Bioobst und -gemüse enthalten ausreichend Vitamin C. Wer meint, mehr tun zu müssen, greife zu möglichst naturnaher Chemie, also Acerolakirschpulver.

© SB/lsms/Ludwig Verlag, München 2015, 04/2015