Margarinen, Back- und Streichfette sind „gehärtete pflanzliche Fette“ und denkbar weit entfernt von aller Natur. Grundstoff ist jeweils voll raffiniertes Pflanzenöl (bei Zimmertemperatur flüssig). Durch Fraktionierung, Härtung und Umesterung wird daraus Margarine – arme Leute Butter, die nur wegen der grundlosen Cholesterin-Panik beliebt ist. Sprich: Transfette werden künstlich von ihrem natürlich flüssigen Zustand in einen harten Zustand überführt – um sie länger haltbar zu machen und/oder in Kekse einzubauen (oder, kein Scherz, in Vitamin-B-Pillen, also achten Sie bei denen aufs Kleingedruckte).
Im übrigen steckt auch hier die Teufelshorde in den Verarbeitungsdetails, denn bei der Fraktionierung bleibt immerhin die molekulare Struktur erhalten, aber bei der Teilhydrierung entstehen teilweise Fettmolekül-Mutanten, die ihren natürlichen Vorbildern kaum mehr ähneln: manche von ihnen sind einfach „falsch geknickt“, andere haben eine Doppelbildung an der falsche Stelle, wieder andere bestehen aus unnatürlich verknüpften Fettsäuren – also . Alien-Substanzen, die auf der Erde nicht vorkommen und deren Wirkung unklar ist. Klar ist hingegen: Diese Transfette existieren erst seit relativ kurzer Zeit als Bestandteile unserer Nahrung – und MS scheint noch nicht besonders alt zu sein.
(Unter Verdacht stehen die halbgaren Öle aber auch bei diversen anderen Immunerkrankungen, bei Herzerkrankungen und Krebs. Die Zellmembrane werden durch sie noch fester und zerbrechlicher als durch gesättigte Fette.)
Jürgen Mildner, schätzenswerter DIY-Forscher, nervt mit seinen gut begründeten Theorien in Sachen „Transfette als MS-Auslöser“ schon länger die Welt und kriegte immerhin den Bescheid vom Verbraucherschutzministerium: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Zellmembranen durch den den Einbau unterschiedlich konfigurierter Fettsäuren abweichende Funktionen oder Eigenschaften erlangen können“, was seine Theorie zwar nicht komplett validiert, allein die Transfette seien für MS verantwortlich, als Verdacht aber eigentlich schon reicht, das Zeug auf den Index zu setzen. Auch -> Jelinek verteufelt (viel zu sehr am Rande, weil er es offenbar für bekannt hält) Transfette in Bausch und Bogen und erklärt sie für sogar hundertmal schädlicher als sogar die gesättigten, also tierischen Fette.
Kurz und final: Finger weg von allen Produkten, auf denen von „Transfettsäuren“ oder „gehärteten Pflanzenfetten“ die Rede ist. (Und wenn Sie’s wirklich genau nehmen oder wissen wollen, lassen Sie gleich die ganzen „Pflanzenöle“ weg, wenn nicht genau draufsteht steht, welche es sind – im Zweifel handelt es sich nämlich um die aus der Palme, und die sind (laut „China Study“-Prof. Joseph Campbell) ebenfalls höchst ungesund. Womit das Fett sein Fett nun erschöpfend weghaben sollte.)